Transportdreirad

Hier kommt die Post

Wie kommen Briefe und Pakete in China zum Kunden? Die Logistik unterscheidet sich hierbei nur auf den letzten Metern grundlegend zu Europa beziehungsweise zu Deutschland.

Wenn ein Paket beispielsweise von Deutschland nach China geschickt wird, nimmt es hierfür vermutlich erst das Flugzeug, landet dann am Flughafen und von dort geht es mit dem LKW zum Verteilerzentrum. Dort werden die Pakete und Briefe sortiert und in kleinere LKWs verladen. Diese kleinen LKWs sind in der Regel ähnlich groß wie ein Sprinter oder bis zu 7.5t groß. Diese kleineren LKWs, die teilweise auch vollelektrisch unterwegs sind, transportieren die Pakete und Briefe zu kleineren Verteilerzentren in den Stadtbezirken. 

Dort wird die Fracht erneut sortiert und umgeladen. Doch dieses mal in kleine Dreirad-Autos. Diese haben eine optimale Größe für den dichten Stadtverkehr und können dennoch genügend Stauraum vorweisen, um mehre Pakete und Briefe zum Kunden zu transportieren. 

Sind die Straßen mit Autos blockiert, können diese kleinen Transporter auch auf den Gehweg ausweichen, um zügig zum Ziel zu kommen. Pakete, die nur maximal so groß wie ein Schuhkarton sind, landen in Postboxen, die in jedem Nachbarschaftsviertel stehen. Dabei wird der Strichcode vom Paket gescannt und der Postmann (der Beruf wird fast ausschließlich von Männern ausgeübt) legt das Paket/Brief in die Box. Als Kunde erhält man eine Benachrichtigung aufs Smartphone und kann das Paket abholen. 

Briefe werden häufig in Din A4 Mappen versendet, sodass diese meist auch in solchen Postboxen landen. Da in China aber vieles elektronisch abläuft, werden weit weniger Briefe versendet als in Deutschland. Postsendungen, die größer als ein Schuhkarton sind, werden zur Haustüre gebracht. Ist man nicht zu Hause anzutreffen, wird das Paket entweder dort abgestellt, oder man kann es sich beim Postmann direkt abholen. 

Häufig verweilen die Postmänner auch ein paar Stunden vor Ort und man kann sich die Pakete dort direkt abholen. Dazu sagt man dem Postmann seine Telefonnummer, Name und Hausnummer. Die Postmänner machen dies häufig an Orten, wo es keine Postboxen gibt, oder diese voll sind. Bei Privatadressen, kann es auch sein, dass der Postmann einfach später noch einmal kommt. Dies ist auch telefonisch vereinbar. 

Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung ist, dass man einen Postmann direkt zu sich nach Hause bestellen kann, um ein Paket aufzugeben. Dafür ist es nicht mal nötig, dieses selbst zu verpacken. Dies kann ebenfalls vom Paketlieferanten (kostenlos) erledigt werden. Wenn man viele Dinge per Paket verschicken möchte, dann kann man auch in eine Filiale gehen und sich dort die Dinge verpacken lassen. Bezahlen muss man hierbei ebenso nur die Transportkosten.

Da es in China nicht nur einen großen Versandhändler wie Amazon oder Otto gibt, sondern unzählige mehr, verwundert es einen nicht, dass man jeden Tag unendlich viele dieser kleinen Transportdreiräder durch die Gegend flitzen sieht. Doch auch wie in Deutschland zählt diese Arbeitstätigkeit nicht unbedingt zu den gut bezahlten Jobs. Doch anders als in Deutschland sind die Zusteller nicht so stark unter Zeitdruck bei der Auslieferung der einzelnen Pakete.