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Wie wandert man nach China aus? Wie findet man in China Arbeit? Was muss man beachten? Diese Fragen möchte ich heute klären.

Wenn man in Deutschland einen neuen Job möchte, bewirbt man sich, wird im günstigsten Fall angenommen und fängt mit dem Arbeiten an. In China ist das nicht so einfach, auch wenn die grundlegenden Dinge auch so ablaufen. Zumindest für Ausländer in China ist der Prozess mit viel Papierkram verbunden.

Man sollte sich von Anfang an klar machen, dass Auswandern nach China nicht wie Auswandern in die USA ist. Oder ein anderes „Einwanderungsland“. Als ich 2018 die Entscheidung getroffen hatte Deutschland hinter mir zu lassen und den Schritt zu wagen, hatte ich mir keinerlei Gedanken darüber gemacht. Einfach gesagt, dachte ich „das wird schon“. 

Aber auch ich hatte zuvor von Deutschland aus nach einem Job gesucht und war zweimal als Tourist in China, um ein Vorstellungsgespräch zu haben. Das zweite Vorstellungsgespräch war im Januar 2019. Am Ende des Gesprächs war klar, dass ich den Job bekommen würde. Mehr als Erleichtert und doch etwas nervös konnten jetzt weitere Schritte folgen. 

Doch erst musste ich mich jetzt um alle Dinge in Deutschland kümmern. Wohnung, Auto, Motorrad, Versicherungen, etc. Alles musste gekündigt werden, beziehungsweise musste ich meine Möbel so gut es ging bei meinen Eltern unterstellen. Nachdem ich das in aller Eile erledigt hatte, war es am 19. Mai 2019 endlich so weit. Ich flog mit Sack und Pack nach China.

Gut es waren nur ein großer Reisekoffer, ein kleiner Reisekoffer und mein Rucksack. Jetzt gab es kein zurück mehr. Meine Frau (damals noch Verlobte) und ich mieteten uns für zwei Wochen in ein Apartmenthotel ein, bis wir eine Wohnung gefunden hätten. Die Nächsten Schritte waren jetzt der „Papierkram“. Hierfür muss im Voraus einiges schon in Deutschland erledigt werden. So muss das Abschlusszeugnis/Bachelor/Master oder was auch immer man für ein Zertifikat hat, beglaubigt werden. Dies muss einmal von deutscher Seite beglaubigt werden und dann von der chinesischen Botschaft ebenfalls überprüft werden. 

Dabei ist es zwingend erforderlich, dass das in Deutschland geschieht, denn nur die chinesische Botschaft in Deutschland kann die Unterschriften der Beglaubigungen prüfen. Ein weiteres wichtiges Papier, welches in Deutschland beglaubigt werden muss, ist das Führungszeugnis. Dies kann im Rathaus im jeweiligen Wohnort, wo man gemeldet ist, beantragt werden. Wichtig hierbei ist, dass man es mit Unterschrift anfordert. Ansonsten wird es von den chinesischen Behörden nicht anerkannt. 

Diese Papiere sollten dann noch notariell übersetzt werden. Dies kann man aber auch in China erledigen lassen. Danach kann man mit Hilfe all dieser Papiere und dem Arbeitsvertrag den Antrag für die Arbeitserlaubnis stellen. Dieser ganze Vorgang kann locker einen Monat in Anspruch nehmen. So ist es wichtig, dass man darauf achtet, dass das Visum auch so lange gültig ist. 

Für die Arbeitserlaubnis gibt es A, B und C Level. A bekommt man, wenn man mindestens einen Masterabschluss hat und eine gewisse Gehaltsgrenze überschreitet. B und C sind ebenfalls an den Abschluss und das Gehalt gebunden. Wenn man dann die Arbeitserlaubnis erhalten hat, bekommt man eine ID-Karte und ein Arbeitsvisum in den Reisepass. 

Wenn man eine Wohnung anmietet, muss man sich zusätzlich noch bei der örtlichen Polizeidienststelle anmelden. Die nehmen die Personalien auf und mann muss sein Visum vorzeigen. Ebenso muss man den Mietvertrag vorzeigen und somit bestätigen, dass man an der angegebenen Adresse wohnhaft ist. Zusätzlich muss man sich zusammen mit dem Vermieter auch noch beim Nachbarschaftskomitee melden und einen Bogen ausfüllen. Je nachdem, muss man das vor oder nach dem Polizeibesuch erledigen. Oder auch zweimal zur Polizei gehen. 

Am einfachsten ist es, wenn man für eine deutsche Firma in China arbeitet. So können die schon im Voraus einiges für einen erledigen. Auch ist es mit der Rentenversicherung und normaler Krankenversicherung deutlich einfacher. Doch wenn man für eine chinesische Firma arbeitet, muss man sich um solche Dinge selbst kümmern. Für die Rentenversicherung kann man die Beiträge auf privater Basis weiterhin einzahlen. Doch muss man bedenken, dass man kein Gehalt in Deutschland bezieht und somit Rücklagen dafür nehmen muss, oder es anderweitig finanzieren muss. 

Die Krankenversicherung kann man in China vor Ort wählen. Dies hängt auch häufig vom Gehalt und der Firma ab, für die man arbeitet. Bietet die Firma einem nur das Grundpaket, kann man das problemlos aufstocken und sollte somit keine Probleme haben. Wer eine Auslandskrankenversicherung von Deutschland aus hat, kann auch diese verwenden. Doch da ist nicht immer klar, ob die dann auch alles abdeckt.

Wenn hier weitere Fragen sind, dürft ihr gerne einen Kommentar schreiben, oder mir eine Nachricht zukommen lassen.