Die chinesische Küche besteht nicht nur aus Hund und Ente mit süß-saurer Soße. Das Essen ist in China äußerst reichhaltig und bietet für jeden erdenklichen Geschmack das passende Gericht. Auch Vegetarier erhalten ein sehr großes, fleischloses Angebot.
Vermutlich trugen die zahllosen Hungersnöte in der langen Geschichte Chinas dazu bei, dass aus allen erdenklichen Pflanzen und Tieren die leckersten Gerichte wurden. So wurden auch in Europa in der jüngeren Geschichte Hunde und Katzen serviert, um dem Hunger zu entfliehen. Hund kann man zwar in einigen Gegenden (vor allem im Süden) noch in speziellen Restaurants erhalten, jedoch werden diese Angebote (und auch die Nachfrage) jedes Jahr geringer. Denn auch mehr und mehr Chinesen der großen Mittelschicht gehen dazu über, Hunde als Haustier zu halten.
Doch was essen Chinesen nun? Dazu gibt es nicht die eine Antwort. Je nachdem, wo man sich in China aufhält, bekommt man andere Gerichte oder verschiedene Variationen der selben. Aber man kann grob sagen, dass im Norden eher deftig und heiß gegessen wird und im Süden eher scharf und leicht.
Für viele Chinesen startet der Tag mit einem Frühstück bestehend aus einer Art Pfannkuchen, der häufig mit Ei und verschiedenen Gewürzen (meist Schnittlauch und Koriander) zu einer Rolle zusammengerollt wird. Auch Baozi (eine Art Knödel) oder ein einfaches gekochtes Ei stehen bei einigen auf dem Speiseplan. Chinesen mögen auch frittierte Teigstangen (gleicher Teig wie bei Langos). Das wenige Brot, das in China gegessen wird, ist meist süßliches Toastbrot das als eine Art Sandwich gegessen wird. Ebenfalls häufig mit Ei. Des Weiteren gibt es noch diverse Nudel- und Reisgerichte und viele weitere Möglichkeiten den morgendlichen Hunger zu stillen.
In der chinesischen Essenskultur ist es üblich zwei bis dreimal täglich warm zu Essen. Dazu kommt, dass die Preise für Restaurants vergleichsweise günstig sind. Dies führt dazu, dass man täglich mindestens einmal in Restaurants isst. Das Mittagessen wird dabei häufig in der Nähe des Arbeitsplatzes konsumiert. Meist wird das Mittagessen zusammen mit Kollegen gegessen. Falls es in der Nähe des Arbeitsplatzes keine Kantine oder Restaurants gibt, kann das Essen auch direkt ins Büro bestellt werden. Dazu kann man eine der zwei großen Essenslieferfirmen beauftragen und bequem vom Smartphone aus das Essen bestellen.
Zwischen Mittag- und Abendessen gibt es keine Unterschiede. Außer bei Firmenessen, die meist (aber nicht immer) abends stattfinden. Dabei wird häufig in Restaurants ein eigener Raum mit einem großen runden Tisch in beschlag genommen. Wenn man nicht alleine im Restaurant ist, wird immer eine große Anzahl verschiedener Gerichte bestellt. Über den Drehteller auf dem Tisch, kann man die Gerichte dann zu sich holen und davon essen. Bei der Auswahl der Gerichte wird darauf geachtet, dass ein breites Spektrum an verschiedenen Geschmacksrichtungen vorhanden ist. So gibt es meist verschiedene Gemüsebeilagen und Fleischgerichte. Ein Hauptnahrungsmittel (meist eine Schale Reis) wird hierbei meist nur bei Bedarf einzelner Gäste nachbestellt.
Manche Gerichte wie Hotpot (chinesisches Fondu) werden auch sehr gerne vermehrt im Winter bzw. während der kühleren Jahreszeiten konsumiert. Dazu gehören auch einige Nudelsuppengerichte.
Da es unzählige Nudelgerichte in China gibt, wird es schwierig alle zu nennen. Aber es gibt einige die bekannter sind als andere und je nach Region auch als regionales (National-)Gericht gesehen werden können. Dazu zählt zum Beispiel das Nudelgericht Lao Beijing Zhajiang Mian. Dessen Nudeln sind ähnlich wie Spaghettis dazu kommt eine Hackfleischsoße mit angebratenen Zwiebeln sowie Karottenstreifen und Gurkenstreifen. Häufig sind auch noch getrocknete Erbsen dabei. Ein weiteres sehr leckeres Nudelgericht besteht ebenfalls aus Spaghetti ähnlichen Nudeln mit gekochten Rindfleisch würfeln und einer Sesamsoße garniert mit einigen Blättern Gemüse, Chinesischem Schnittlauch und Koriander.